Speicheldrüsenchirurgie / Speicheldrüsenerkrankungen

SpeicheldrüsenerkrankungenDie kleinen Speicheldrüsen sind in der Mundhöhle nahezu überall verteilt und kommen nur im Bereich des harten Gaumens nicht vor.
Die großen Speicheldrüsen sind die Ohr-, Unterkiefer- und Unterzungenspeicheldrüsen, die jeweils paarig angelegt sind.
Durch eine Entzündung kann es zu einer Verklebung des Ausführungsganges einer Speicheldrüse kommen, wodurch sogenannte Fröschlein-Geschwülste (Ranula) entstehen. Dabei handelt es sich um mit Speichel gefüllte, mehr oder weniger große Blasen, die vor allem die kleinen Speicheldrüsen und die Glandula sublingualis (Unterzungenspeicheldrüse) betreffen.

Die Entfernung solcher Ranula erfolgt in der Regel ambulant unter einer lokalen Betäubung.

Speichelsteine

Speichelsteine entstehen vorwiegend in den Ausführungsgängen der Ohrspeicheldrüse (Glandula parotis) oder der Unterkieferspeicheldrüse (Glandula submandibularis). Sie führen zu Schwellungen und Schmerzen.
Wenn ein Stein nicht entfernt werden kann, muss nach einer antibiotischen Vorbehandlung die gesamte Drüse mitsamt dem Ausführungsgang operativ entfernt werden.
Das gleiche gilt für Tumoren der Speicheldrüsen. Da die Ohrspeicheldrüse vom Gesichtsnerv in zwei unterscheidbare Anteile getrennt wird, kann in bestimmten Fällen nur der seitliche, äußere Anteil entfernt werden (laterale Parotidektomie).
Bei bösartigen Prozessen muss immer die gesamte Drüse entfernt werden, wobei gleichzeitig eine sogenannte „Neck Dissection” (Halslymphknotenausräumung) über bestimmte Etagen erfolgt.
Diese Eingriffe erfordern eine Vollnarkose und werden von außen über einen Hautschnitt vorgenommen.
Während bei der Operation der Ohrspeicheldrüse (Glandula parotis) der Gesichtsnerv komplett freigelegt wird, ist es bei der Unterkieferspeicheldrüse (Glandula submandibularis) lediglich ein Ast des Gesichtsnervs (Ramus mandibulae n. facialis), der zusammen mit dem sensorischen Nerv (N. lingualis) und dem motorischen Zungennerv (N. hypoglossus) dargestellt wird.
Die Behandlung erfordert immer einen stationären Aufenthalt.

Da auch andere Grunderkrankungen zu Speicheldrüsenschwellungen führen können, bedeutet eine vergrößerte Drüse nicht automatisch, dass ein Tumor vorliegt.
Die Diagnostik der Speicheldrüsen ist sehr differenziert. Erst nach einer gesicherten Diagnose wird über die Therapie entschieden.