Dank der etwas abstrakteren englischen Sprache ist „the sagging face” der wohl treffendste Ausdruck für die an Gesicht und Hals absackende Haut. Die Genscher-Bäckchen beschreiben dagegen ein typisches Detail der fortgeschrittenen Ausprägung in der bekanntesten deutschen Form. Die Altersveränderungen werden in jedem Gesicht unterschiedlich eingearbeitet und von jedem Menschen unterschiedlich wahrgenommen.

Dem Volksmund nach werden Männer mit zunehmendem Alter interessanter – ein genetischer Vorteil, den jedoch nicht alle Frauen in jedem Mann sehen.

Dem Kulturkreis sei es geklagt oder gedankt. In unserer modernen Zeit führt der Altersprozess über einen Leidensdruck hinaus zum Wunsch nach Veränderung und beizeiten zu einer zielgerichteten Verjüngung. Dabei werden unterschiedliche Fachärzte und Spezialisten in Anspruch genommen.

Abhängig vom Befund und dem Wunsch der Patientin/des Patienten können bestimmte Regionen von Gesicht und Hals mit unterschiedlichen Techniken optimiert werden. Je älter die Patientin oder der Patient ist, desto allgemeiner sind die Befunde. Das Konzept ist im Großen wie im Kleinen ähnlich und wird durch die Erläuterung einer gleichzeitigen Gesichts- und Halshautstraffung deutlich.

Heutige Techniken zielen weniger auf eine Straffung als auf eine volumenerhaltende oder -bildende Repositionierung tiefer Weichgewebsschichten, insbesondere der Fett- und Muskelstrukturen, ab. Eine wichtige Rolle bei der Präparation und Sicherung der Neupositionierung dieser Strukturen spielt das sogenannte SMAS (Superficial Muscular Aponeurotic System). Es handelt sich dabei um ein direkt oberhalb der Muskulatur befindliches Sehnengeflecht. Im letzten Schritt wird nur der Hautüberschuss gestrafft oder entfernt.

Die Gesichts- und Halshautstraffung ist ein großer Eingriff, der eine exakte Voruntersuchung und Planung sowie eine optimale Vorbereitung erfordert. Um Wunsch und operatives Ziel in Einklang zu bringen, haben sich in den Beratungsgesprächen (mindestens zwei im Abstand von drei bis vier Wochen) ältere Fotos bewährt, die einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren abdecken, wenn möglich im Abstand von fünf Jahren. Die Dynamik der Altersveränderungen wird damit deutlicher und das Ziel klarer.

Die Voruntersuchung klärt im Wesentlichen die OP-Möglichkeit ab. Die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten stellt nicht zwingend ein Ausschusskriterium dar, verlangt aber eine strenge Abwägung und ausführliche Rücksprache mit dem jeweiligen behandelnden Spezialisten. Starkes Rauchen bedeutet einen erheblichen Risikofaktor für die Wundheilung. Wenn das Rauchen nicht wesentlich reduziert werden kann, muss die Operation abgelehnt werden.

Ein Face- und Necklift wird oft in einem Eingriff gemeinsam durchgeführt, wobei die Halspartie unterschiedlich weit in Richtung Brust präpariert wird. Durch die Darstellung verschiedener Gewebeschichten oder -ebenen und deren Anspannung sowie Reposition in unterschiedlichen Richtungen kann ein dauerhaftes Ergebnis erzielt werden.

Die Schnittführungen unterscheiden sich zwar je nach Technik, erstrecken sich aber in der Regel von der Schläfenregion bis zum Hinterhauptbereich. Dabei wird das Ohr vorne eng, auf der Rückfläche von der Falte versetzt und im Ohrläppchenbereich umfahren. Bei bestimmten Vorgehensweisen wird zur Korrektur der vorderen Halsweichteile zusätzlich hinter der Unterkinnfalte ein Schnitt gesetzt. Die Operation dauert vier bis fünf Stunden und wird in Vollnarkose durchgeführt. Abschließend wird immer ein Kompressionsverband angelegt.

Drainagen zur Ableitung von Wundsekreten werden am ersten oder zweiten postoperativen Tag entfernt. Fäden und Klammern werden nach ca. 7–10 Tagen entfernt.