
In der Medizin sprechen wir nicht vom Schnarchen, sondern von schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS). Diese können vielfältige Ursachen im Bereich der oberen Atemwege haben. Dazu zählen beispielsweise Nasenpolypen, eine schiefe Nasenscheidewand, vergrößerte Mandeln, Probleme mit dem Weichgaumen, ein zurückliegender Ober- oder Unterkiefer, eine große Zunge sowie einengende Weichteile bei Fettleibigkeit.
Diagnose und Therapie sind interdisziplinäre Angelegenheiten, an denen verschiedene Fachbereiche und Spezialisten beteiligt sind. Federführend sollte hierbei ein spezialisierter Schlafmediziner sein.
Der Schweregrad einer SBAS wird anhand der nächtlichen Schlafunterbrechungen und Atemaussetzer gemessen und letztlich in einem spezialisierten Schlaflabor festgestellt.
Aus diagnostischen Gründen und zur unterstützenden Therapie wird oftmals eine Schnarchschiene in einem Speziallabor angefertigt. Sie dient dazu, die oberen hinteren Atemwege freizuhalten.
Weitere typische Maßnahmen der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (MKG) sind eine Kiefervorverlagerung, eine Weichgaumen-Gaumenbogen-Plastik (UPPP, Uvulopalatopharyngoplastik) sowie, eher selten, eine Zungenverkleinerung.
Letztlich muss sich jede der oben genannten Therapien an den Ergebnissen einer nCPAP (nasal continuous positive airway pressure) messen lassen. Dabei handelt es sich um eine Druckbeatmung mit Maske, die die Atemwege freihält und als Goldstandard in der Schnarchbehandlung gilt.
