Knochenaugmentative Maßnahmen

Knochenaufbauende Maßnahmen dienen dem stabilen Sitz der Implantate. Abhängig von Lokalisation und zu erwartender Belastung sind bestimmte Implantatdurchmesser und -längen erforderlich.

Die Knochensituation kann i.d.R. durch folgende Techniken den Bedürfnissen des Patienten angepasst werden:

  • Zahnfach erhaltende Maßnahmen (socket preservation) direkt oder zeitversetzt nach der Extraktion
  • Die Auflagerung von Knochenersatzmaterial und kleinen Knochenspänen zur Abdeckung noch freiliegender Implantatwindungen bei geringfügig zu schmalem Knochen
  • Das Knochentransplantat als den Kieferkamm verbreiternde oder erhöhende Maßnahme vor der Implantation
  • Die Knochenaufdehnung (spreading) oder -spaltung (splitting) bei gleichzeitiger Implantation
  • Die Distraktion zur Kieferkammerhöhung
  • Die Kieferhöhlenbodenanhebung (Sinuslift) im Oberkieferseitenzahnbereich zur Kammerhöhung
  • Die Nasenbodenanhebung im Oberkieferschneidezahnbereich zur Kammerhöhung

Implantologie

Die o. g. Maßnahmen stellen das sogenannte Standardrepertoire dar und decken den Großteil der Fälle. Knochenentnahmestellen sind Ober- oder Unterkiefer und das Becken, in seltenen Fällen die Tibia (einer der Unterschenkelknochen).

Zusätzlich wird i.d.R. Knochenersatzmaterial verwandt sowie unterschiedliche Membrantypen (Hilfsmittel zur gesteuerten Geweberegeneration). Abhängig vom Umfang der Maßnahmen wird der Eingriff in Lokalanästhesie, Dämmerschlaf oder Vollnarkose durchgeführt.

Der Zeitraum zwischen Augmentation und Implantation umfasst 2-6 Monate. Die Implantate selbst heilen im Unterkiefer in ca. 2 Monaten ein, im Oberkiefer in ca. 3 Monaten.